Wikinger Rallye 2013

Carsten Mohe rettet im Schneesturm 16 DM-Punkte


 

Beispielloses Winter-Chaos im hohen Norden: Renault Mégane-Pilot Carsten Mohe hat die Wikinger-Rallye auf Rang drei seiner Division beendet – trotz heftiger Schneeverwehungen und Pech auf der neunten Wertungsprüfung.

 

Solche Wettbewerbsbedingungen hat auch Carsten Mohe noch nicht erlebt: Die Wikinger-Rallye, zweiter Lauf zur diesjährigen Rallye-DM, stellte die Starter mit extremen Streckenverhältnissen vor eine beispiellose Herausforderung. „Teilweise türmten sich die Schneewehen zwei Meter hoch, die Außenspiegel haben in den freigeschobenen Kanälen auf beiden Seiten gleichzeitig an den Schneewänden gekratzt – und obendrüber sorgte der Sturm dafür, dass die Sicht kaum noch fünf Meter betrug“, schüttelt der Rallye-Routinier aus dem Erzgebirge den Kopf. „Vom Gas konnten wir aber auch nicht gehen, sonst wären wir in den tiefen Schneespuren hängen geblieben. Es ging eigentlich gar nicht mehr ums Schnellfahren, sondern nur noch darum, das Auto auf der Straße zu halten.“

Tatsächlich wurde die DM-Rallye von einem Winter-Comeback überrascht, das immense Probleme verursachte. Bereits am Freitagabend sagte der Veranstalter die letzte Wertungsprüfung (WP) ab, am Samstagmorgen konnte nur eine von vier WP gefahren werden. Am Nachmittag fielen zwei der sechs Prüfungen aus. Für die WP 9 galt eine Sonderlösung – zum Leidwesen von Carsten Mohe.

„Auf der neunten Prüfung sind wir in einen Graben gerutscht und haben 15 Minuten verloren. Nachfolgenden Fahrern, die die WP absolvierten, wurde anstelle ihrer tatsächlich gefahrenen eine rechnerisch ermittelte Zeit zugestanden, weil die Strecke ,nicht mehr befahrbar‘ gewesen sei“, erläutert der Crottendorfer. Dem Antrag, ebenfalls in den Genuss dieser Regelung zu kommen, widersprachen die Sportkommissare. „Eine Entscheidung, die wir akzeptieren, mit der wir aber nicht glücklich sind“, so Mohe. Trotz dieses Handicaps darf sich der Renault Mégane-Pilot noch über 16 DM-Punkte freuen, in der Zwischentabelle rangiert er gemeinsam mit Beifahrer Steffen Rothe weiterhin auf Position fünf. Mohe: „In puncto Deutsche Meisterschaft wirkt sich das Ergebnis glücklicherweise nicht sonderlich aus.“

Wie extrem die Bedingungen im hohen Norden waren, zeigt ein anderes Beispiel: Nach dem Shakedown – der letzten Testmöglichkeit vor Beginn der Rallye – ließ Mohe seinen gut 290 PS starken Fronttriebler auf das Serienfahrwerk des Mégane R.S. umrüsten. „Die Serienabstimmung ist weicher, bietet dadurch mehr Grip und lässt sich einfacher kontrollieren“, verrät der Technik-Fuchs. „Das war eine gute Entscheidung …“

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